Rückblick: Die Anfänge des Porsche 956
Im Jahr 1982 änderte die internationale Motorsportbehörde FIA das Reglement für Sport- und Tourenwagen und schaffte die Gruppen 1 bis 6 ab. Sportprototypen sollten nun in der Gruppe C antreten, während die Großserien-Tourenwagen und die Kleinserien-GTs sich in den Gruppen A und B zu tummeln hatten. Porsche baute für die Gruppe C den 956C und entwickelte damit den Prototypen, der von 1982 bis 1984 alle Titel der FIA nach Stuttgart holte, die es in der Sportwagen-Weltmeisterschaft zu gewinnen gab. Die Erfolgssträhne riss auch mit Einführung des Nachfolgers 962 nicht ab, der mit Rücksicht auf das Reglement der US-Serie IMSA geringfügig überarbeitete 956. 27 Stück vom 956 wurden gebaut; 90 vom Porsche 962. In den Jahren 1984 bis 1991 gewann das Konzept 54 Rennen, jeweils angetrieben von einem Sechszylinder-Boxer mit zwei Turboladern.
In den Anfangszeiten leistete der 3,0 Liter 455 kW / 620 PS. Die Kraft wurde per manuellem Fünfgang-Getriebe auf den Heckantrieb durchgereicht. Unser Modellauto bildet das Chassis Nr. 008 nach, mit dem Stefan Bellof und Jochen Mass bei den 24 Stunden von Le Mans 1983 antraten. Von den 70 gemeldeten Fahrzeugen starteten 51 in drei Rennklassen; 20 erreichten die Schlusswertung. Zum 4. Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1983 kamen rund 60.000 Zuschauer. Die Rennfahrer Vern Schuppan, Hurley Haywood und Al Holbert holten sich mit dem werksseitig eingesetzten Porsche 956 mit der Startnummer 3 nach 370 gefahrenen Runden den Gesamtsieg und legten 5.047,934 Kilometer zurück. Die Plätze 1 bis 10 waren mit Ausnahme des neunten Rangs mit Porsche 956 besetzt; ein Ergebnis, das Porsche in den USA mit der Werbekampagne "nobody is perfect" vermarktete.
Die legendäre Startnummer 2 hatte einen Aussetzer
Eine Kampagne, die den Fans noch bis heute in Erinnerung geblieben ist. Für die Fahrerpaarung Bellof / Mass lief es auf dem legendären Kurs von Le Mans auch nicht perfekt, denn kurz vor Mitternacht verhinderte ein Motorschaden ein besseres Ergebnis des vom 3. Startplatz aus begonnenen Rennens. Drei Wochen zuvor noch hatte Stefan Bellof im Zeittraining des ADAC 1000 Kilometer Rennens am Nürburgring Geschichte geschrieben, in dem er mit der Rundenzeit von 6:11,13 Minuten durchschnittlich über 200 Kilometer schnell gewesen war; so schnell, wie keiner mehr auf der Nordschleife nach ihm. Aber in Le Mans hat ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung gemacht: Dieses Mal ein Aus für die Startnummer 2. Die prangt dennoch stolz auf unserem Modellauto, doch die Rothmans-Aufkleber liegen dem Modell bei und können vom Sammler selbst angebracht werden.