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Stefan Bellof und die Hall of Fame der Langstrecke in Paris

Am Abend des 02. Dezember 2019 stand Stefan Bellof neben 28 seiner Kollegen noch einmal auf ganz besondere Weise im Fokus der Öffentlichkeit des Motorsports: An diesem Abend wurden im Rahmen einer festlichen Zeremonie im Automobile Club de France im Herzen von Paris 29 Champions aus der Welt des Langstreckenrennsports in die FIA Hall of Fame aufgenommen. Mit dabei war Georg Bellof, der Bruder des 1985 verstorbenen Rennfahrers aus Gießen. Berücksichtigung finden alle Sportwagen-Weltmeister seit 1981, also diejenigen der aktuellen FIA World Endurance Chamionship WEC sowie jene der bis zum Saison 1992 existierenden Vorgängerin: Erstmals ausgetragen wurde die Sportwagen-Weltmeisterschaft bereits 1953; ihr erstes Rennen waren die 12 Stunden von Sebring. In den Genuss der Auszeichnung mit einem Titel kamen in den Anfangsjahren zunächst nur die Marken bzw. Hersteller. Das Team von Stefan Bellof Official hat in diesem Artikel den Ablauf der Gala im Wesentlichen festgehalten. Unserer Bitte nach einem Statement hat Georg Bellof gerne entsprochen. Neben vielen prominenten Sportlern hat die Gast-gebende Motorsportbehörde FIA, die Fédération Internationale de l’Automobile, auch einige der Fahrzeuge nach Paris bringen lassen.

Die Stars der Langstrecke zu Gast in Paris

Beginnen wir mit der Aufstellung der Champions, die seit 1981 mit dem Titel Sportwagen-Weltmeister bzw. Langstrecken-Weltmeister geehrt wurden: Die Zeremonie begann mit der Vorstellung der Rennfahrer, die zwischen 1981 und 1992 einen Titeltitel errungen hatten. Die erste Sportwagen-Weltmeisterschaft für die Fahrer entschied der Amerikaner Bob Garretson für sich, der damals auf einem Porsche 935K3 des Teams Cooke-Woods Racing  unterwegs war. Der heute 86-Jährige wurde somit als erster Fahrer in die neue FIA Hall of Fame aufgenommen. Auf ihn folgten Jacky Ickx, der Titelträger von 1982 und 1983, sowie Stefan Bellof von 1984, der wie eingangs erwähnt durch seinen Bruder Georg Bellof vertreten worden ist. Bellofs Teamkollege Derek Bell (1985, 1986) setzt den Reigen der Geehrten fort; an seiner Seite Hans-Joachim Stuck, der 1985 neben dem Briten für Porsche den Titel der Langstrecken-Weltmeisterschaft gewann.

Als nächstes standen der Brasilianer Raul Boesel und der Brite Martin Brundle auf der Bühne um ihre Titel zu feiern, die sie 1987 bzw. 1988 mit Jaguar gewonnen hatten. Der Titelgewinner von 1990 auf Sauber Mercedes – Mauro Baldi – folgte seinem Landsmann Teo Fabi, der 1991 den Titel erneut für Jaguar gewann. Der viermalige Le Mans-Sieger Yannick Dalmas wurde 1992 mit Peugeot der letzte Weltmeister der Sportwagen-WM; der französische Fahrer trat am Abend der Gala als nächster vor das Publikum, gefolgt von seinem Teamkollegen, dem Briten Derek Warwick. Dann waren die Doppel-Weltmeister von 1981 bis 1992, Jacky Ickx und Derek Bell, an der Reihe. Der belgische Fahrer gewann 1982 den Weltmeistertitel und wiederholte das Kunststück 1983, als er beide Male für Porsche fuhr. Jean-Louis Schlesser war der dritte Doppelweltmeister, der in die FIA Hall of Fame aufgenommen wurde. Der Franzose holte sich 1989 mit Sauber Mercedes den Titel und wiederholte seinen Erfolg 1990 mit Mauro Baldi. Ab 1993 war Pause in der Historie der WM.

Die neue Ära

Die FIA World Endurance Championship WEC wurde dann zwanzig Jahre später, genauer gesagt im Jahr 2012, wieder eingeführt. Auch deren Fahrer mit einem Weltmeistertitel fanden jetzt Zugang in die FIA Hall of Fame. Die ersten Titelgewinner der neuen Ära waren der Schweizer Marcel Fässler, gefolgt vom Deutschen André Lotterer und dem Franzosen Benôit Tréluyer, der mit Audi den Titel gewann. Als nächstes standen die Meister 2013 mit dem französischen Fahrer Loïc Duval auf der Bühne, gefolgt von Allan McNish aus Schottland und Tom Kristensen aus Dänemark, der seinen Rekord von neun Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans in dieser Saison um eine Weltmeisterschaft ergänzt hat. Nachfolger auf der Bühne wurde der Brite Anthony Davidson, der neben dem Schweizer Sebastien Buemi den Titel für Toyota gewann. Es folgten die Weltmeister 2015: Mark Webber, Brendon Hartley sowie Timo Bernhard, die auf dem Porsche 919 nach dem LMP1-Klassement die sagenhafte Siegesserie der Stuttgarter u.a. bei den 24 Stunden von Le Mans fortschreiben sollten.

Romain Dumas war der nächste Fahrer auf der Bühne. Der Franzose gewann den Titel 2016 zusammen mit seinem Schweizer Teamkollegen Neel Jani und dem Deutschen Marc Lieb für Porsche. Mit dem Neuseeländer Earl Bamber und seinen Teamkollegen Brendon Hartley und Timo Bernhard sicherte sich Porsche 2017 den dritten Titel in Folge. Dann kam die erste Supersaison zur Sprache, die 2018 und 2019 in zwei Kalenderjahren ausgetragen wurde und von Kazuki Nakajima entschieden wurde, der die Auszeichnung für Toyota erhielt. Doch da fehlen noch Namen? Klar, denn auf der Bühne wurden dann die Doppel-Weltmeister aus der Zeit der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2012-2019 ausgezeichnet: Der Gewinner von 2014, Sébastien Buemi, war der erste mit zwei Titeln der Neuzeit. Der bereits erwähnte Deutsche Timo Bernhard gewann den Titel 2015 zusammen mit Mark Webber und Brendon Hartley. 2017 wiederholte er das Kunststück erneut mit Hartley und einem weiteren Kiwi, Earl Bamber.
Brendon Hartley stand als nächster auf der Bühne, um seine Weltmeisterschaften 2015 und 2017 für Porsche zu feiern. Man reichte sich also ziemlich durcheinander die Hände zur Gratulation. Der letzte gefeierte Fahrer war Fernando Alonso, der 2018/19 FIA World Endurance Drivers Champion wurde und der zudem zum zweiten Mal in die FIA Hall of Fame aufgenommen wurde: Alonso ist der einzige Fahrer, der sowohl Formel-1-Weltmeister als auch Langstrecken-Weltmeister wurde und somit in beiden Bereichen zu finden ist. Im Umfeld des Automobile Club de France und des benachbarten FIA-Hauptquartiers wurden vier Siegerautos aus den verschiedenen Epochen vorgestellt: Der 1983er Porsche 956 von Jacky Ickx, der 1992er Peugeot 905 Evo 1 von Derek Warwick und Yannick Dalmas sowie der 2013 von Tom Kristensen, Allan McNish und Loïc Duval gefahrene Audi R18 e-tron quattro und der Toyota TS050 Hybrid aus 2018 von den Weltmeistern Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima.

Georg Bellof nahm die Urkunde für seinen Bruder entgegen

Die FIA Hall of Fame-Galerie wurde von Wilmotte and Associates, einem führenden globalen Architekturunternehmen mit Hauptsitz in Frankreich, entworfen und ist nach vorheriger Reservierung für die Öffentlichkeit zugänglich. Das letzte Wort in diesem Artikel jedoch soll Georg Bellof gehören:

„Natürlich war es sehr emotional für mich, die Ehrung als Vertretung meines Bruders entgegenzunehmen! Ich durfte immer wieder feststellen, wie beliebt Stefan nach all den Jahren noch ist, wie intensiv man sich an ihn erinnert. In der kurzen Zeitspanne von 1980 bis 1984, in der er sich von der Formel Ford in die Formel 1 hochgearbeitet hat und auch noch Langstrecken-Weltmeister wurde, ist er zu einer Persönlichkeit gereift, der die Kollegen auch heute noch mit sehr viel Respekt begegnen bzw. an ihn zurückdenken. Das gilt auch für FIA-Präsident Jean Todt, der sich sehr gefreut hat, die Urkunde für Stefan an mich, seinen Bruder und damit seine Familie, überreichen zu können. Aber selbst die jüngeren Kollegen ziehen, um es einmal so zu beschreiben, respektvoll den Hut, wenn sie den Namen Stefan Bellof vernehmen!“

Galerie

Aufstellung Sportwagen im Foyer | © FIA-Kommunikation, LAT, DPPI, McKleinFIA Hall of Fame Urkunde | © Stefan Bellof OfficialFIA Hall of Fame Urkunde | © Stefan Bellof OfficialStefan Bellof FIA Hall of Fame Urkunde | © Stefan Bellof OfficialZusätzlich gab es eine hochwertige Hall of Fame Jacke aus Kaschmir | © Stefan Bellof OfficialFIA Hall of Fame Jacke mit Stefan Bellof Emblem | © Stefan Bellof Official
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